Schneespaziergang in Vollgummi
1.Advent und was für ein Wetter am Freitag und Samstag hatte es in München bis zu 50cm Schnee gegeben.
Am Freitagabend war der Latexstammtisch zu dem ich natürlich in Latex gefahren bin oder besser mit dem Auto geschlichen bin. Nach dem Stammtisch hieß es das Auto erstmal finden und ausgraben, es war schon wieder unter etlichen Zentimeter Schnee verschwunden und erst nach ein paar Mal hin und her kam ich trotz Allrad Antrieb aus der Parklücke raus. Die Heimfahrt war Slalomfahren angesagt um unter der Schneelast umgestürzten Bäumen auszuweichen. Aber ich kam gut heim.
Am Sonntag erwartet uns dann ein fantastischer sonniger Wintertag. Der Ursprüngliche Plan war eigentlich der Besuch eines Weihnachtsmarktes im Latexoutfit, was aber leider wegen dem immer noch nicht funktionsfähigen Öffentlichen Nahverkehr ins Wasser(Schnee) fiel.
So war ich erstmal echt frustriert und wollte mich am liebsten nur im Bett verkriechen.
Aber der Blick aus dem Fenster ließ mich so unruhig werden das ich beschloss einen Spaziergang ohne ÖPNV oder Auto (Das vom Schneepflug und inzwischen Eis erst mal festbetoniert auf der Straße steht) zu unternehmen.
So begann ich mich einzukleiden. Erstmal eine Grundgummierung, darüber einen 3mm Glatthautneopren mit passenden Socken und Handschuhen. Darüber meinen neuen 0,6mm blauen Latexanzug, Latexhandschuhe. Die Realfacemaske und die Gesichtsoffenen Latexmaske.
So das ich am Ende in einer Schicht Latex, Neopren und wieder Latex steckte.
Über alles kam dann eine Latexjeans und die blaue Lackjacke in die Hunter Gummistiefel geschlüpft und Brille auf und schon wollte ich das Haus verlassen. Aber beim Öffnen der Haustür sah ich Nachbarn die gerade zurück kamen und begannen Ihren Gargenplatz zu räumen. So wartet ich noch etwas um möglichst unauffällig aus dem Haus zu kommen.
Irgendwann gingen sie in den Garten um Ihre Terrasse zu räumen so das ich beschloss schnell vorbei zu starten. Ich bog gleich bei uns in der Straße nach rechts ab und marschierte zur Hauptstraße vor. Aber allein bei uns in der Straße gab es schon etliche Begegnungen, die aber alle Reaktionslos verliefen.
Es sah ja auch relativ normal aus, noch dazu da ich die Kapuze der Lackjacke aufhatte.
Der Hauptstraße entlang, bog ich in die erste Nebenstraße ein die an Pferdegestüten vorbei zu einer kleinen Seenlandschaft führte.
Das Wetter hat wirklich alle rausgelockt so das es wie ich in die nähen der Seen kam es schon fast so belebt wie am Weihnachtsmarkt war.
Inzwischen hatte ich die Kapuze nicht mehr auf, ich hatte sie in der Nebenstraße abgesetzt und das blieb nun auch so.
Die Landschaft und das Wetter waren ein Traum, das ganze in mehreren Lagen Latex und Neopren genießen zu dürfen war die absolute Krönung.
Beim Weg um den See begann es mich weiter zu kribbeln und ich musste unbedingt mich mal in den Schnee setzten, gut geschützt war ich ja.
So gab es ein erstes zaghaftes hinknieen gefolgt von einem hinsetzten. Alles immer unter dem Blick etlicher andere Spaziergänger. Die entweder nur stumm zusahen und weitergingen oder aber Kommentare wie, „Klasse, das werden sicher einmalige Bilder.“ Abgaben die einen bestätigten das man das richtige macht.
Wie ich dann auch mal ansatzweise einen Schneeengel versuchte kam zu meiner Überraschung ein Hund vorbeigetollt der einfach über mich hinwegsprang. Im ersten Augenblick liegt man da völlig überrascht. Bei der Gelegenheit legte ich die Lackjacke ab und auch nur mit Latex, Neopren und wieder Latex passte es temperaturtechnisch sehr gut, selbst im Schnee so das ich dort eine geraume Zeit in meinem weichen Schneebett liegen blieb und es genoss.
Auf dem Weg um den See war ich auch dank der Gummistiefel perfekt ausgerüstet und hab so auch mal die Tragfähigkeit des Eises getestet, , nein das trägt sicher noch nicht aber ich konnte so auch mal im Flachwasser rumspazieren.
Irgendwann machte ich mich auf den Rückweg und durch die Erfahrungen gestärkt wagte ich es zu dem großen Schlittenberg im Wald der sicher gut besucht war. Auf dem Weg dort hin genoss ich meine Wasserdichte Verpackung und setzte mich auf eine der tief verschneiten Parkbänke und genoss auch hier einfach den Tag und die Tatsache komplett mehrlagig gummiert inklusiv Masken völlig normal in der Öffentlichkeit unterwegs zu sein, ohne das sich jemand dran störte.
Das verhalten war immer so wie ich es wenn ich „normal“ gekleidet unterwegs bin, Ok es gab schon den ein oder anderen Nachblick, oder mal die Bemerkung eines Mannes zu seiner Frau, „ lass doch mal den ……(Pause) …. Mensch vorbei.“
Auf dem Weg in den Wald und zurück vom Schlitten Gelände ging es zu wie auf einen Weihnachtsmarkt. Aber auch hier wurde ich ohne besondere Aufmerksamkeit oder gar negativ, wahrgenommen. Perfekt so wie ich es mag, für mich in Gummi komplett unterwegs zu sein, ohne andere zu stören. Einfach so wie das normalste in der Welt.
Nach, wie ich in Maps nachschaute, fast 10 km Fußstrecke und über 3h war ich wohlig Müde. Was hinzukommt das man ja bei jeder Bewegung gegen das ganze Gummi anarbeiten muss so das ich sogar gut ins Schwitzen kam. Aber es hat riesigen Spaß gemacht und ich bin sehr froh das ich diesen fantastischen Tag draußen in Gummi verbringen konnte.